Beim Gärtnern auf klimafreundliche Pflanzerde setzen

 

(djd). Unzählige Balkonkästen, Töpfe und Kübel warten darauf, in der Gartensaison mit Blumen aller Art bepflanzt zu werden. Was aber nur wenige Hobbygärtnerinnen und -gärtner wissen: Sie können dabei auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem sie bei der Wahl der Pflanzerde genauer hinsehen und auf torfhaltige Produkte verzichten. Torf ist in Tausenden von Jahren aus abgestorbenen Pflanzen in Mooren entstanden und gilt als effektiver Kohlenstoffspeicher. Legt man Moore trocken, baut den Torf ab und nutzt ihn als Blumenerde, wird nach und nach klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Das Thünen-Institut, eine Bundesforschungseinrichtung in Braunschweig, schätzt die entsprechenden jährlichen CO2-Emissionen allein in Deutschland auf mindestens 400.000 Tonnen. Die neue Bundesregierung will deshalb einen Ausstiegsplan für Torfabbau und -verwendung beschließen und Torf-Alternativen entwickeln. Auch die torffreien Produkte weisen Kohlendioxid-Emissionen auf. Aber die Pflanzen, aus denen sie gewonnen wurden, wachsen wieder nach und binden erneut CO2 – ein weitgehend geschlossener Kreislauf. Tipps für klimafreundliche Pflanzerde:

 

Paar nutzt klimafreundliche Pflanzerde
Nachwachsende Rohstoffe wie Kompost, Rindenhumus oder Holzfasern können Torf ersetzen.
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Torfersatz aus nachwachsenden Rohstoffen

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Im heimischen Garten fällt der Umstieg auf torffreie Blumenerden denkbar einfach. Sie sind in Gartenfachmärkten, Baumärkten und in Gärtnereien erhältlich sowie online bestellbar. Und das Angebot wächst stetig. In torffreien Erden sind meist nachwachsende Rohstoffe aus heimischen Quellen wie Kompost, Rindenhumus oder Holzfasern als Ersatz enthalten. Dafür wird kein Baum gefällt, stattdessen verwenden die Erdenhersteller die Resthölzer, die in Sägewerken ohnehin anfallen. „Für Töpfe und Blumenkästen gibt es sehr gute Erden, auch Spezialerden beispielsweise für Hochbeete, die zum Teil bessere Eigenschaften haben als Torf“, erklärt Prof. Bernhard Beßler, Leiter des Geschäftsbereichs Gartenbau bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Das Angebot reicht von Universalerden bis zu Substraten für Spezialanwendungen für die Anzucht von Kräutern, Gemüse, Blumen oder Hecken- und Strauchpflanzen.

 

Klimafreundliche Pflanzerde
Erfolgreiches Gärtnern geht auch ohne Torf. So können Hobbygärtnerinnen und -gärtner einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
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Datenbank mit über 250 torffreien Erden

Wichtig ist es, beim Kauf auf die genaue Kennzeichnung zu achten: Nur Produkte, die mit dem Aufdruck „torffrei“ oder „ohne Torf“ gekennzeichnet sind, werden ihrem Namen gerecht. Ist die Kennzeichnung nicht eindeutig, hilft ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Hobbygärtnerinnen und -gärtner finden unter www.torffrei.info** eine Marktübersicht zu torffreien Erden, in der bereits über 250 Erden diverser Hersteller für viele Einsatzbereiche gelistet sind. Die Webseite bietet zudem zahlreiche Tipps für das erfolgreiche Gärtnern mit torffreier Erde.

 

Klimafreundliche Pflanzerde
Im heimischen Garten ist der Umstieg auf torffreie Erden unkompliziert.
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Auf Balkon und Terrassen wird wieder kräftig gepflanzt, damit es in Pflanzkübeln bald farbenfroh sprießen kann. Wer sich dabei für torffreie Blumenerden entscheidet, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Denn durch den Verzicht auf torfhaltige Produkte werden Moore geschont, die enorme Mengen Kohlendioxid (CO2) binden. Torffreie Blumenerden sind in Gartenfachmärkten, Baumärkten, in Gärtnereien sowie online verfügbar. Das Angebot wächst stetig und es gibt Alternativen für nahezu jede Pflanzenart. Eine herstellerübergreifende Auswahl mit über 250 Produkten enthält etwa eine Datenbank, die unter www.torffrei.info** zu finden ist. Hier gibt es zudem zahlreiche Tipps für das erfolgreiche Gärtnern mit torffreier Erde.