Workshops vermitteln Praxis-Know-how für eine nachhaltigere Verpflegung

 

(djd). Ganztagsbetreuungsangebote in Kitas und Schulen nehmen in Deutschland seit Jahren zu – und damit auch die Zahl der Kinder, die in den Einrichtungen verpflegt wird. Ob Spaghetti mit Tomatensoße, Grünkernbratlinge oder Chili sin carne: Die Gerichte sollen lecker und ausgewogen sein. Zudem wollen immer mehr Einrichtungen und Kommunen sowie Eltern und Schülerinnen und Schüler auch Bioprodukte. Doch wie lassen sich eine nachhaltige Kinderernährung und mehr biologische und regionale Lebensmittel bei begrenztem Budget auf den Tisch bringen? Das erfahren Interessierte in den kostenfreien Workshops der Initiative „Bio kann jeder – nachhaltig essen in Kita und Schule“.

 

Nachhaltige Kinderernährung im Kindergarten
Wie können Kitas und Schulen Bioprodukte als Teil einer gesunden Ernährung einführen?
Foto: djd/BLE/Oksana Kuzmina – stock.adobe.com

 

Bundesweites Projekt für eine nachhaltige Kinderernährung

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Schon mit wenigen Bioprodukten im Speiseplan kann man den Bioanteil mit geringen Mehrkosten leicht auf zehn bis 20 Prozent steigern und so einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. In bundesweiten Workshops erhalten die Teilnehmenden konkrete Tipps, wie sie das in der Praxis umsetzen können. Wo kaufe ich Bioprodukte ein? Beim Bioproduzenten in der Region, beim Biogroßhandel, oder hat auch ein konventioneller Lieferant Bioprodukte im Sortiment? Was muss ich für die Kostenkalkulation mit Bioprodukten wissen? Wie lassen sich Essensreste vermeiden? Das sind nur einige der Themen, um die es sich dreht. Personen aus der Praxis berichten von ihren Erfahrungen und geben erprobte Tipps zur Umsetzung. Bewährt hat sich etwa eine stufenweise Einführung von Bio-Lebensmitteln in den Einrichtungen. Im praktischen Teil der Kurse stellen die Teilnehmenden zum Beispiel Gerichte für die Mittags- oder Pausenverpflegung selbst her. Zudem stehen Exkursionen zu Biobetrieben, Verarbeitern und Großküchen auf dem Programm. Auf www.biokannjeder.de** finden sich die aktuellen Termine für die Workshops, die regionalen Ansprechpartner sowie weiterführende Informationen. Einige Veranstaltungen werden online angeboten. Das Angebot richtet sich vor allem an hauswirtschaftliche und pädagogische Fachkräfte in Schulen und Kitas, interessierte Eltern sowie Mitarbeitende kommunaler Verwaltungen.

 

Nachhaltige Kinderernährung vom regionalen Bauern
Auf dem Programm der Workshops stehen auch Exkursionen zu Bio-Bauernhöfen.
Foto: djd/BLE/Andreas Greiner

 

Workshops sorgen für Motivationsschub

Seit 2004 fanden bundesweit bereits 1.500 Workshops mit rund 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Die Resonanz ist positiv: „In unseren Befragungen nach den Workshops sagen 95 Prozent, dass ihnen die Veranstaltung sehr gut oder gut gefallen hat“, freut sich Anke Brückmann, zuständige Referentin bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Der gegenseitige Austausch sorgt oftmals für einen Motivationsschub bei den Teilnehmenden, um mehr biologische und regionale Lebensmittel auf den Teller zu bringen.

 

Nachhaltige Kinderernährung
Lecker, ausgewogen und mit Bio-Lebensmitteln aus der Region: So sieht die perfekte Verpflegung in Kitas und Schulen aus.
Foto: djd/BLE/Andreas Greiner

 

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Die Initiative „Bio kann jeder“ fördert den Einsatz von mehr Bioprodukten in der Gemeinschaftsverpflegung in Schulen und Kitas. Ein bundesweites Netzwerk von Regionalpartnern unterstützt Verantwortliche vor Ort dabei, das Verpflegungsangebot für Kinder und Jugendliche nachhaltiger zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung, aber auch regionale und saisonale, tiergerecht produzierte und fair gehandelte Produkte. In kostenfreien Workshops erhalten die Teilnehmenden praxisorientierte Tipps, wie sie solche Nahrungsmittel in ihren Einrichtungen einführen oder bereits erreichte Anteile weiter steigern können. Auf www.biokannjeder.de** finden sich die aktuellen Termine der Veranstaltungen sowie weitere Infos.

 

Siegel für nachhaltige Kinderernährung
Die Info-Kampagne für die Außer-Haus-Verpflegung von Kindern und Jugendlichen wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiiert.
Foto: djd/BLE